Hallo Nässegeschädigte

Hier möchte ich von meiner Garagensanierung berichten.
Mein Flair 7100 ITa ist Bj. November 96. Da gab es die Vorschrift der Dichtigkeitsprüfungen noch nicht.
Kam erst ab Bj. 97. Festgestellter Schaden war an der linken Seite in der Garage ein etwa 2 - 15 cm breiter Streifen verfaultes Holz auf der Bodenplatte und zwar von der Heckwand bis zum Radkasten.
Veranschlagter Kostenaufwand durch den hiesigen N&B-Vertragshändler Tirge in Hannover ca. 2400 €.
Versuche durch N&B Kulanz zu erhalten führte zu einer ca. 10% Kostenübernahme. Das war mir zuwenig.
Als nach einem Besuch bei N&B auch noch ein Wasserschaden im Bereich der Wasserpumpe und der Heizung festgestellt wurde, führte der N&B-Mitarbeiter den Gesamten Wasserschaden auf Undichtigkeiten der Wasseranlage zurück.
Was natürlich Quatsch ist.
Daraufhin beschloss ich die Sanierung selbst durchzuführen, zumal ich von Reinhold schon umfangreiche Infos dazu erhalten hatte.
Das notwendige Material kann man von N&B bekommen oder aber bei der Fa. Rückert in Ringelai erhalten.
Die benötigte Menge hängt von der Schadensgröße ab.



Hier seht Ihr ein paar Bilder des Schadens
Zunächst einmal will ich die Garagensanierung beschreiben:


1. Ausbau der Abdeckprofile.

Da beim 7100 die Profile durch die hintere Trennwand zum Wohnraum hindurchführen, kommt man an die letzten Schrauben nicht ran.
Da der Wasserschaden auch bis zu den Radkästen ging, musste ich den Hohlraum freilegen.
Dazu habe ich zwei Leisten an die Rückwand geschraubt un diese als Führung für zwei Stichsägenschnitte genützt.
Vorsichtig arbeiten. Dahinter laufen teilweise Heizungsrohre lang. Den Wandausschnitt gut aufbewahren.
Wird zum Schluss wieder eingesetzt. Die Abdeckprofile gehen etwas schwer ab, weil sie festgeklebt sind.

2.Entfernen der Bodenbeklebung.

Dieses hübsche Muster muss weg. Dazu habe ich mit einem scharfen Teppichmesser die gesamte Bodenfläche der Garage in ca. 10 - 15 cm breite Streifen eingeritzt.
Nicht zu tief schneiden.
Dann mit einem Föhn langsam und gleichmäßig die Streifen vom Holz lösen.
Anschließend ist der Restklebstoff vom Holz mit Verdünner und einem Spachtel abzulösen.(Sehr mühselig)
Nachdem das Dekor entfernt ist, sieht man zum ersten mal richtig das Ausmaß des Schadens.
Ich habe dann festgestellt, das an einzelnen Stellen ringsherum an der Außenwand kleine Schadstellen waren.
Darum war eine Komplettsanierung fällig.

3. Entfernen des verfaulten Holzes.

Nachdem ich aus dem Ringanker die Bodenschrauben entfernt hatte, wurde an einer kleinen Oberfräse die Einstichtiefe des Fräsers auf 5 mm eingestellt und im gesunden Holzbereich entlang der Schadstelle ein Frässchnitt erzeugt.
Das schlechte Holz wird mit einem Spachtel mit Hilfe eines Hammers abgetragen. Schön flach halten um möglichst die Styrofoamschicht nicht zu verletzen. Sollte, wie bei mir, die eingelegte Holzleiste ebenfalls angefault sein, ist auch diese vorsichtig bis in den gesunden Bereich auszufräsen.
Schwierig wird es das Faulholz unter dem Ringanker auzukratzen.
Aber auch das muss gemacht werden.
Ist das Faulholz vollständig entfernt und nur noch gesundes Holz vorhanden, sollte der Boden gut getrocknet werden.

4. Ersatz für die das entfernte Holz anfertigen.

Um die Harzmenge zu begrenzen, kann man in den Bereichen wo das Holz entfernt wurde, aus wasserfest verleimter Sperrholzplatte Füllstücke anfertigen.
Diese sollten immer etwas kleiner sein als die Ausschnitte, damit das Harz gut umschließen kann.
Auch die Holzleiste kann mit entsprechendem Ersatz gefüllt werden.

5.Fahrzeug in Waage bringen.

Das Harz ist recht dünnflüssig und soll sich gleichmäßig verteilen.
Daher ist auf eine korrekte Waagestellung des Fahrzeugbodens zu achten.

6. Abklebungen anbringen.

Den Batteriekasten und den Reserveradtopf sauber abkleben mit Malerkrepp.
Das gleiche zum Tunnel hin und zum Radkasten hin machen.

7. Nachdem nun alle Vorbereitungen erledigt sind, kann das Harz gegossen werden.

Ich habe von Rückert das Epoxidharz 320 mit langem Härter (ca. 60 min.) verwendet.
Als Füllstoff kann man Baumwollflocken untermischen. Aber erst beim 2. Guss.
Zuvor habe ich als allererstes die gesamte Fläche mit einem lufttrocknendem Polyesterharz "G4" von Vosschemie (gibts in fast allen Malergeschäften) gestrichen.
Dieser dient als Verbundanstrich für das Epoxidharz.
Nach etwa einer halben Stunde bis max. 4 Stunden muss dann der erste Guss mit dem Epoxidharz erfolgen.
Hier ist es noch das reine Harz welches im Verhältnis 100 : 40 angemischt wird.
Dieses wird mit einem Pinsel richtig in die Ecken gedrückt.
Vor allen Dingen unter den Ringanker. Gleichzeitig werden nun auch die Holzfüllstücke eingelegt und mit dem Harz getränkt.
Nach ca. 2- 3 Stunden kann dann der 2. Guss erfolgen. Hier kann man das Harz mit Baumwollflocken andicken um eine größere Ergiebigkeit zu erzielen. (Gut vermischen).


8. Der Finishguss ist bei mir in Unifarbe erfolgt, weil ich keinen Wert auf eine melierte Deckschicht lege, da ich immer Teppichboden in der Garage auslege.
D.h. ich habe eine Restmenge Harz (ca. 1 Kg.) ohne Füllstoff mit ca. 10 - 15% Epoxidfarbpaste (nach Wahl) vermischt und nach 2-3 Stunden nach dem 2. Guss über diesen gestrichen.
Weil das Harz so dünnflüssig ist verläuft es schließlich zu einer absolut glatten Oberfläche.
Diese muss dann austrocknen und ist nach 24-48 Std. ausgehärtet.
Nach ca. 5-6 Std versuchen, die Abklebungenvorsichtig zu entfernen.
Bei allen Harzarbeiten ist das Tragen von Einmalhandschuhen dringend angeraten.


9. Die Endmontage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Zur Montage der Sägeausschnitte werden kleine Holzleisten von hinten im Hohlraum der Garagenrückwand angebracht.